Archiv der Kategorie: 1. Viel los im Bricklebrit

Es ist zum Verzweifeln

Langsam, aber stetig steigt der Zorn in mir auf. Da wir uns leider kein Passagierflugzeug (in dem keine Abstandsregeln einzuhalten sind) leisten können, müssen wir immer noch auf Veranstaltungen verzichten, da bei Kulturveranstaltungen immer noch die Distanz von mindestens 1,50 Meter vorgeschrieben ist. Seit 27. Mai verspricht die Landesregierung, dass eine Expertenrunde nach Möglichkeiten suchen wird, die die Kultur im Land zum Leben küsst. Was ist seither passiert? Nichts!

Ich kann nicht anders, als zu kotzen – und zwar im Strahl. Wieder einmal müssen wir den für Samstag, 27. Juni, geplanten Neuanfang in Erligheim auf unbestimmte Zeit verschieben. Das ist einfach zermürbend und unerträglich.


Der einzige Trost: Wir können in diesen kulturell traurigen Zeiten wenigsten Bricklebrit-Radio hören. Vielen Dank lieber Dieter für Deinen heroischen Einsatz.

Nr. 239 Dr Schorsch vrzählt vom 23. Mai 2020

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Scho wiedr muss dr Schorsch übr seine Erfahronga beim Eikaufa mit denen „Mund-Nasen-Bedeckungen“ berichta. Natürlich hât au dr Schorsch so scheene, mit große handwerklicha Fähigkeita von seinr Frau gmachte Mundschutzmaska – formschee ond maßgschneidert aus zwei Halbschale, die sich mit dem prächtig gmusterta ond feina Stöffle exakt übr d’Gosch ond dr Zenka schmiagat. Nâch wia vor duat’r sich beim Eikaufe drmit emmer no schwer. So hât’r sich nâch ra Alternativ’ omdoa ond isch bei seiner Schwiegrdochtr fündig wordet, weil di leitet – allerdengs en Rheinland-Pfalz (Stichwort: Förderalismus en Deutschland!) – an Suprmarkt ond dort henn älle a „Face-Shield – Proctive isolation Mask“ uff em Grend ond vorm Gsicht. Des Teil isch klasse, weil’s oim beim Schnauffa ond Schwätza net behendert, ond mr sich, durch den durchsichtigta Kunststoff-Schild, der wo von dr Stirn bis weit onders Kinn gâht, net so eigsperrt fühlt. Außerdem vrstrubbelt dr „Face-Shield“ em Gegasatz zur Stoffmask übrhaupt net dr Vollbart.

Zemlich zfrieda ond au übraus entspannt, gâht jetzt dr Schorsch au hier bei ons mit seim durchsichtiga Schutzschild zom Eikaufa. Dass d’Leut ob dem futuristischa Outfit ganz vrwondert gucka, des kâ mr aushalta. Abr weil des Deng eba durchsichtig isch, sehn dia akutelle „Blockwart“ eba net sofort, dass mr an „Mund-Nase-Schutz“ uffhât. Was soll dr Schorsch sage, es gleicht an a Wondr, dass’r wega denen giftig-bösartige Blick net scho a paar Mâl tot omgfalla isch.

Abr dâ kommt nâ an extrema Vorteil von dem „Face-Shield“ zom traga: Mr kâ mit ma broita ond fröhlicha Grinsa dia grandlende Glotzer ruck, zuck entwaffna.

 guate Woch, bleibat fröhlich ond em Herrgott sein Sega.

Nr. 238 Dr Schorsch vrzählt vom 16. Mai 2020

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Au en räse Zeita sein Humor net zom vrliera, jâ des isch schwer. Abr s‘gâht, au mit Mundschutz, odr gar wega dem Mundschutz. Dr Schorsch kennt sich jetzt stondalang drübr auslassa, wia witzig es isch, wenn mr hendr dene Vrhüllonga plötzlich dia beschte Freind nemme kennt, ond sich irrsennig s‘Hirn vrrenka muss, wer jetzt dâ oim zuazweckert hât. Odr, dass mr seim Gegaübr ganz tiaf en Auga starra muss, om irgendwelche Reaktiona uff‘s oigene Genuschl zom erkenna. Besonders witzig send dia Dialektschwätzer en dr ganza Republi, weil se de onderschiedlichste Bezeichonga für dia Nasa-Mund-Vrhüllonge erfonda hend: „Snutenpulli“ saget se an Nordseeküste, „Fratzenschlüpper“ en Thüringa oder „Babbellappe“ en Hessa. Schwierig wird‘s für onsere Ohra en Köln, wo se „Schüssjardinche“ saget, odr gar en Sachsen. Dort hoißt‘s „Guschndeggl“. Bei ons isch fast natürlich, wia mir den Mundschutz hoißat: „Maultäschle“.

A guate Woch‘ ond em Herrgot sein Sega.

Wir freuen uns – jetzt ist es amtlich

Unsere Geduld und unser ständiges Arbeiten am Fortbestand bzw. Weiterentwicklung unseres Vereins “Das Bricklebrit e.V.” zahlt sich nun aus. Nach vielen Gesprächen, die wir mit dem Erlighemer Bürgermeister Rainer Schäuffele führten, hat nun der Erligheimer Gemeinderat in seiner ersten (nichtöffentlichen) Sitzung nach dem Corona-Lockdown am Dienstag über unsere Vorschläge zur Fortsetzung unseres Kulturprojekts in Erligheim beraten. Und die Ergebnisse sind sehr erfreulich:

  • vorübergehend (bis zur notwendigen Sanierung des Alten Rathauses) kann der Erligheimer Verein “Das Bricklebrit e.V.” die bisherigen Räume des Jugendclubs im Alten Rathaus für vereinsinterne Zwecke nutzen und diese Räume auch entsprechend möblieren.
  • Vereinsveranstaltungen, für die kein Eintritt verlangt wird (überwiegend die regelmäßigen Mitmach-Freitage: Bricklibrit-Kneipenquiz, Bricklebrit-Mitsingabend, Bricklebrit-Vinylabend sowie ein weiterer als Alternative zum “Aufspielen beim Wirt”, das nun ausschließlich im “Grünen Baum” monatlich angeboten wird) kann “Das Bricklebrit e.V.” im Bürgerhaus Vordere Kelter anbieten.
  • das Bricklebrit e.V.” kann monatlich zwei (Künstler)-Veranstaltungen idealerweise samstagabends im Bürgerhaus Vordere Kelter organisieren.
  • für  “Groß”-Veranstaltungen in der August-Holder-Hallen werden wir euch bald einige richtige “Knaller-Ideen” präsentieren
  • vielleicht gelingt es mittelfristig, für die gemeindeeigene “Kesselschenke” zusammen mit den Verantwortlichen in Erligheim wieder eine öffentlichkeitsrelevante Nutzung zu erzielen.

Wann wir mit kulturellen Veranstaltungen wieder beginnen können, das ist leider noch nicht absehbar. Aber wir werden bereit sein. Versprochen. Was uns ein wenig Hoffnung machen sollte, ist eine aktuelle Pressemitteilung des Kulturministerums, die ihr hier nachlesen könnt.

Nr. 237: Dr Schorsch vrzählt vom 9. Mai 2020

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Basset uff, am Mondich wird’s wiedr dramatisch. Noi, dr Schorsch hât, Gott sei Dank, koine epidemiologische Vorhersehonga. Am Mondich übrnemmat dia Eisheilige wiedr s’Kommando, grad, wenn mir sich an dene viele, scheene seelaschmeichelnde Blüta erfeua will. Recht wichtig en dene Zeita. Dr erschte von dene gestrengen Herren, dr Mamertus (Bischof von Vienne), soll am 11. Mai an Temperatursturz von mendestens zehn Grad em Gepäck hann, wenn mr dene Wettrvoraussaga glauba kâ. Wobei, ond des kâ sich dr Schorsch au heut’ net verkneifa, wia mr fascht älle Tag seha kâ, isch des mit de Prognosa so a Sach’. Sicher isch abr, vom 12. bis 14. Mai bsuchat ons nâ Pankratius, Servatius ond Bonifatius. Wenn nâ die kalt’ Sophie – a frühchristliche Märtyrin ond Muttr von drei gweihte Jongfraua – am nächschta Donnerstag kommt, nâ isch’s hoffentlich rom mit dene fröschtelnda Tag.

Recht bemerkenswert isch en dem Jâhr, dass dia Eisheilige so pünktlich, wia scho lange nemma, kommat. Weil, dia alte Bauraregla beziegat sich uff dr Julianische Kalendr, ond so henn sich eigentlich dia Data seit dr Gregorianische Kalendrreform em Jâhr 1582 zemlich nâch henta vrschoba – eigentlich so om dr 20. Mai rom. Was letztendlich scho onsre Vorfahra aus Erfahrong gwisst henn, des könnat heutzutag dia Wetterkundlr meterologisch erklära: Ab Âfang Mai erwärmt sich nämlich dr europäische Kontinent zemlich. Des Meer abr, wird langsamr wärmer ond so gibt’s an Tiefdruck, dr eiskalte Luft vom Polargebiet zu ond druckt.

Trotzdem a guate Woch’ ond em Herrgot sein Sega

Nr. 234: Dr Schorsch verzählt vom 11. April 2020

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

En dr aktuella „Käfighaltung“ send mir jâ zur kompletta Entschleunigong vrdammt. Irgendwia au schee. Bloss manchmâl wird mr nâ scho au uff a ganz extrema Prob‘ gstellt. Dass mr beim Bäckr mit dem gehöriga Abstand von a bissle mehr wia oin Meter ond fuffzig Zentimeter wartet, ond dâbei gelegentlich bis weit uff Strâß‘ naus stâht, des ghört jetzt zur Normalität. Mr nemmt sich also Zeit, wenn mr sich a paar Brezla als vormittäglicha Lebenshöheponkt gönna will. Mit dr Entschleunigong wird‘s nâ abr scho recht schwierig, wenn mr nâ endlich en zwoitr Reih‘ em Lädle (emmerno konsequent mit a bissle mehr wia oin Meter ond fuffzig Zentimeter) wartet, dass mr sei Begehr an Backwara uffgeba därf. Mit größtem Interesse an dr Beschaffenheit von dene ondrschiedliche Weckla ond anderem Backwerk em omfängliche Âgebot, fraget jetzt dia zwoi Kunda, dia no vor oim send, bei dene bedauernswerte Verkäuferinna nâch.

Di Entdscheidong isch schwer: Soll mr jetzt a Laugaweckle nemma odr doch liabr a Laugastengle odr etwa am Besta doch dia Brezla? Ond wia sieht‘s mit dene Kürbiskern-Brötla aus, odr doch liabr a Mehrkorn-Weckle beziehungsweis‘ gar a Rogga- odr Dinkel-Vollkorn-Brötle?

Mr merkt, mr macht sich dia Entscheidong net leicht, so gega 9 Uhr. Des älles will wohl übrlegt sei. Am Schorsch sei Hochachtong für den Langmut von dene Verkäuferina steigt von Minute zu Minut‘ ens Ohermessliche. Am Schorsch sei Entschleunigong gâht in dera Zeit zunehmens (ond expotenziell, des isch jâ zurzeit so a viel vrwendeets Wort) dr Bach na. „Herr schenk mir Geduld – abr schnell“, so sei ennerlichs Stoßgebet nâch oba. Braucht‘s jetzt wirklich dia zwoi Brezla, odr dät‘s net au no dr Brotriebl von geschtern?

 gute Woch‘ bleibat gsond (ond entschleunigt) ond em Herrgott sein Sega.

Dann machen wir jetzt einfach Radio

Dieter und Jürgen waren fleißig und haben verschiedene Sendungen für unser Bricklebrit-Radio zusammengestellt, dass nun seit 1. April (kein Scherz) 24 Stunden täglich sendet.

Unsere Sendungen:
Best of Vinylabend 2019, Comedy und gute Laune Musik, Deutsch und Verständlich, Die 70er-Highlights, Gäste im Bricklebrit, Jürgen ganz persönlich: Erinnerungen an Wolfgang “Wolle” Kriwanek, Komm zur Ruhe und relax a Stündle, Starke Stücke aus Rock & Pop.

Hier unserer aktueller Sendeplan:

Machen wir unseren Vinylabend einfach digital!

Habt Ihr inzwischen auch schon Entzug, gerade bei unserem Bricklebrit-Vinylabend? Machen wir doch unseren Vinylabend einfach digital.

Schickt Eure Vorschläge einfach an vorstand@das-bricklebrit.de oder schreibt sie uns als Kommentar (siehe oben “Schreibe einen Kommentar”).


Bis es soweit ist einfach Bricklebrit-Radio hören:


Dieter und Jürgen freuen sich auf Eure Lieblings-Schallplatte, Lieblings-Stück und Eure Geschichte dazu.

Mit spitzer Feder und sprachlich brillant: Gunter Haug über das Bricklebrit

Viele, viele kennen ihn (und wer ihn noch nicht kennt, sollte dringend eines seiner Bücher lesen, mehr dazu hier klicken) , den (schwäbischen) Erfolgsautor Gunter Haug aus Schwaigern. Zu seinen vielen publizistischen Aktivitäten gehört auch seine Kolumne “Notizen aus der Provinz” im “HANIX – Das Magazin aus Heilbronn“.  Ganz genau kennt Gunter Haug unser Kulturprojekt “Das Bricklebrit”. War es doch für uns eine besondere Ehre und für ihn ein großes Vergnügen am 18. November 2016 unser damaliges Cafe-Bricklebrit in der Walheimer Alten Kelter zu eröffnen. Propenvoll war es damals, und damit der Beginn einer unglaublichen Erfolgsgeschichte unseres inzwischen weit über den Landkreis Ludwigsburg hinhaus bekannten Kulturprojekts.

Wir mir Gunter Haug schon vor einigen Wochen erzählte, hat er mit großem Interesse und noch größerer Verwunderung und Unverständnis verfolgt, wie uns bürokratisch mitgespielt wurde. Gunter Haug wäre nicht Gunter, wenn er dies nicht publizisitisch zu verarbeiten wüsste: Nachzulesen im aktuellen HANIX. Euer Jürgen

Die aktuelle Kolumne “Notizen aus der Provinz” von Gunter Haug im HANIX.

Nr. 233: Dr Schorsch vrzählt vom 21. März 2020

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Am Schorsch isch langweilig. Er hockt drhoim ond scho jetzt isch gnuag mit ausruha. Ond plötzlich fällt oim ei, was mr eigentlich schon lang hät doa solla. Zugeba, s’isch net grad s’schönschte Gschäft am Waschbecka a neue Syphon einzombau, weil dr alte schon seit Monat drialt. Es isch au net bsonders erbaulich uff am Carport rom zom turna, weil vor a paar Wocha di „Sabine“ d’Dachbappa rontergrissa hât ond seither s’Autole bei Rega soichnass wird. Als nächstes steht jetzt dr Schreibtisch â, auf dem sich Diverses au schon seit längerer Zeit hochtürmt. Des send älles net grad dia Lieblingsbeschäftigonga vom Schorsch, abr jetzt hat mr halt Zeit drfür. Ond so hât doch tatsächlich di Drhoim-Hockerei au ebbes guats.

 guate Woch’. bleibat gsond ond em Herrgott sein Sega.