Archiv der Kategorie: 1. Viel los im Bricklebrit

Nr. 225: Dr Schorsch vrzählt vom 14. September 2019

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Âkomma in dr aluminium-blonda Lebensphas duat mr gern en Erinneronga schwelga, grad wenn se em Fernseha drzua eiladet, uff vrgangene Jahrzehnt zom zrückglotza. Jetzt hend se a Lobliad uff dia 1970er-Jâhr brâcht, a Dekad’, dia mit ihrer Musik, ihrer Idea ond gsellschaftliche Vränderonga bis heut’ nâchwirkt. Für dr Schorsch waret des dia Jâhr, dia ihn als dâmals Pubertierendr prägt henn. Mit wache Auga send die Buaba en 1970er-Jâhr durch Welt gânga. Ganz uffregt henn se staunend glotzt, wia die Freiheit grad bei de Fraua ihr’n Lauf gnomma hât, denn dia henn reihaweis ihre Büstahaltr weggschmissa. Älles was eiengt isch eba abglehnt worda. Irgendwia isch di Freiheit in de letztsche drei Jahrzehnt vrlora ganga.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.

Es geht voran

Die Schritte zu Eröffnung des neuen Bricklebrit im Dammweg 23 werden jetzt größer. Die Kirchheimer Firma Elektro-Bröllos hat Donnerstag und Freitag die notwendige Versetzung eines Sicherungskastens und die Stromversorgung für die Bühne schnell und professionell erledigt.  Zurzeit erstellt Architekt Jürgen Carstens die Lage- und Gebäudepläne und den notwendigen Antrag auf Umnutzung und am Montag,  16. September, 19.30 Uhr, trifft sich die Bricklebrit-Vereinsfamilie im “Provisorium”  des  künftigen Bricklebrit, um die nächsten Schritte und Aufgaben (u.a. Sponsoren- bzw. Förderer-Suche) zu besprechen. Neue Mitglieder sind dazu ganz herzlich eingeladen.

Und natürlich begleitet alle unsere Aktivitäten der Neckar- und Enzbote mit einem Zwischenbericht in seiner Freitagsausgabe. Danke dafür.

Neckar- und Enzbote vom 13. September 2019

“Herr schenke mir Geduld – aber sofort!”

Liabe Freind,
ja, es gibt uns noch, ja, wir machen Fortschritte mit unserem neuen Bricklebrit (das nun ein Verein ist, und das in ein neues Domizil umziehen wird). Aber die Schritte sind eher klein, und sie gehen leider nicht so schnell, wie wir es erhofft haben.

Bekanntlich haben wir Schwaben viele Talente, allerdings gehört die Geduld nicht dazu. Gerne erinnere ich mich an eine Andacht eines mir bekannten Pfarrers, die dieses Thema treffsicher aufnahm: “Herr schenke mir Geduld – aber sofort!” Dies passt genau zur aktuellen Situation unseres Kulturprojekts.

Wir stehen nämlich bereit, die kleine Umbaumaßnahme im neuen Bricklebrit im bisherigen Kleintierzuchtvereinsheim (KTV)  im Dammweg umzusetzen, und auch der Umzug steht zumindest planerisch vor der sprichwörtlichen Tür.

Als junger Verein (und nicht mehr ganz so junger Vorsitzender) müssen wir aber zugeben, dass wir wohl etwas zu “blauäugig” an dieses Projekt herangegangen sind. Denn vor der Freude an einer neuen Kleinkunstbühne, hat der Staat die Bürokratie gestellt:

Das KTV-Heim hat zwar eine gastronomische Genehmigung, die aber nicht übertragbar ist. So haben wir bereits frühzeitig einen entsprechenden Antrag gestellt. In diesem Zusammenhang wurde aber erst jetzt deutlich, dass die gastronomische Konzession bei der damaligen Genehmigung nur für den eigentlichen Schankraum galt, da der zweite Raum lediglich als “Vereinsraum” deklariert wurde. Das hat für uns Konsequenzen:

  • wir müssen einen ordentlichen Antrag auf “Umnutzung” stellen, über den zunächst der Walheimer Gemeinderat befinden muss.
  • dazu sind unter anderem ein neuer Lageplan nötig, den nun ein Architekt erarbeiten muss.
  • wir hoffen, dass wir dies zeitnah hinbekommen, damit wir den offiziellen Antrag fristgerecht im Rathaus abgeben können, damit hoffentlich in der Oktobersitzung das Walheimer Ortsparlament darüber beraten kann.

Eines muss an dieser Stelle ausdrücklich gesagt werden: Wir haben eine schnelle und fachkundige Unterstützung von Bürgermeisterin Tatjana Scheerle und ihre Verwaltung bekommen. Ein dickes Dankschee dafür.

Unabhängig von Umbau und Umzug sind wir gerade am Überlegen, wie wir die Veranstaltungen mit “Des Geiers schwarzer Haufen” am 5. Oktober, die “Acousticmen” am 19. Oktober und das “Brock-Terzett” am 26. Oktober durchführen können.  Es ist uns nicht nur ein Bedürfnis, unseren Gästen diese wunderbaren, lange geplanten  Auftritt bieten zu können, es ist – so offen müssen wir es auch benennen – wichtig für die Finanzen unseres noch jungen Vereins. Unabhängig davon hoffen wir, dass wir Förderer, Unterstützer und von allem Mitglieder gewinnen können, die Teil unseres Kulturprojekt werden und die Kunst & Kultur im Ländle unterstützen wollen.

In diesem Sinne freuen wir uns auf Euch
Euer Jürgen mit der ganze Bricklebrit-Familie

Nr. 224: Dr Schorsch vrzählt vom 7. September 2019

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Es isch a Elend. Am 1. September isch dr metreologische Herbstâfang gwä. Also grad âmol sieba Tag isch dr Sommr vorbei, und was isch passiert? Dr Schorsch hât sich a Rotznâs’ eigfanga, die hoißt „höret se“. Spätestens älle halb’ Stond muas’r trompeta, wia an Elefant. Kiloweis’ vrbraucht er Rotzfâhne ond seine Glotzr tränat, dass’r eigentlich nemme drüber naus sieht. Wissaschaftlich stâht’s zwar uff der Kippe, abr emotional ond en dr Realtität isch so a Schnupfa für Männr fascht so lebensbedrohlich. Abr noi, koi Mitleid, mr leidet leis’ vor sich nâ.

 guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.

Nr. 223: Dr Schorsch vrzählt vom 31. August 2019

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Emmr freudlosr werdet d’Leut. Wo mr nâhguckt, überall sieht mr se, dia ständige Jammerlappa. Statt, dass mr sich übr’s Leba freut, au übr dia kloina Sacha, wird romgnöhlt ond emmr nâch dem sprichwörtlicha Haar en dr Supp’ glotzt. Mensch, send doch froh übr des Haar en dr Supp’, isch des doch ein eindeutigs Zeicha drfür, dass’r no Haar am Grend hend. Ganz bsonders pentrante Jammerlappa, des send zurzeit die Fußballschiedsrichter. Dia solltet se sich doch freuat, dass se jed’s Wochenend dr dicke Max uff de Sportplätz machet dürfet, und drbei oft de Leut’ dia Freud am Kicka vrsaua könnat. Abr was machet se? Die maulet rom, von wega es dät dr Respekt fehla. Tja, dr Respekt, den kâ mr net vorordna, om den muas mr schaffa. Ond vielleicht send dia Schiedsrichtr heut au bloss no Mimösla. Au dr Schorsch wünscht sich dia lang vrgangene C-Klassa-Zeita natürlich net zrück, abr damals isch’s scho gelegentlich vorkomma, dass ohzfriedene Zuschaur dr Schiedrichtr kurzerhand em Bach am Sportplatz abkühlt henn. Dia Kerle hend sich nâ zurecht übr mangelnda Respekt beschwera dürfe.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.

Jetzt sind wir ein Verein – und freuen uns auf viele Mitglieder

Die Gründungsmitglieder des am 17. August 2019 gegründeten Vereins “Das Bricklebrit e.V. – 1. Mundart-, Lieder- und Geschichtenhaus” (von links): Dieter Bröckel, Tünde Zizic, Heiker Fetzer, Andrea Riedmayer, Jürgen Kunz, Krystyna Schmierer, Ivo Zizic und Martin Hein. Es fehlt Roland Willeke, der das wunderbare Foto gemacht hat.

Das Bricklebrit  e.V. – 1. Mundart-, Lieder- und Geschichtenhaus (i.G) wurde am 17. August 2019 gegründet:

Der Vorstand:

  • Vorsitzender: Jürgen Kunz
  • 2. Vorsitzender: Dieter Bröckel
  • Schatzmeisterin: Krystyna Schmierer
  • Schriftführer: Martin Hein
  • Beisitzer: Tünde Zizic, Heike Fetzer, Andrea Riedmayer

Jetzt freuen wir uns auf viele Mitglieder, die die Kultur im Ländle und im Besonderen im Bricklebrit unterstützen.

Einfach auf’s Logo klicken und den Mitgliedsantrag (pdf-Datei) herunterladen:

 

Die Satzung (beschlossen am 17. August 2019) als pdf-Datei zum herunterladen:

2019-07-29_Satzung_Das-Bricklebrit


Die Bietigheimer Zeitung und der Neckar- und Entbote berichteten über unsere Gründungsversammlung:

Nr. 222: Dr Schorsch vrzählt vom 24. August 2019

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Des isch so a Sach‘, Freind, dia kâ mr sich raussucha, bei dr weitläufiga Vrwandschaft, dâ duat mr sich schwer. Was isch jetzt passiert?. Se hend grad jetzt feschtgestellt, dass der vrstrubbelte ond doch recht chaotisch-sondrbare britische Premierminischter Boris Johnson doch tätlich irgendwia schwäbische Wurzla hât, ond so au blödrweis Weis‘ mit ons Württembergr ganz, ganz weitläufig vrwand isch. Dâ kâsch de eigentlich bloss Fremdschäma.

Abr sichrlich henn viele andre Eiflüss‘, den durchknallta Dengr übr dia Generationa hinweg so degeneriert, dass des württembergische Blut bloss no en homöopathische Dosa vorhanda isch. Weil, natürlich send mir Württembergr gelegentlich au a bissle schräg, abr des was der Johnson so von sich gibt, da fehlt scho dia schwäbische Bodaständigkeit.

Bloss guat, dass es als internationals Gegastück dr amerikanische Ex-Presidenta Obama gibt, dem sei achtfacher Urgroßvater scheint‘s aus Besigheim komma isch. Jetzt dät bloss no fehla, dass dr jetzige US-Präsident au no schwäbische Wurzla fenda dät. Zom Johnson dät‘r jâ passe, abr niemals zu ons Schwaba.Gell.

A guate woch‘ ond em Herrgott sein Sega.

Nr. 221: Dr Schorsch vrzählt vom 17. August 2019

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Segla ghört, neba dr schwäbischa Mundart, zur großa Leidaschaft vom Schorsch. Es isch oifach wundrbar, wenn mr bloss mit dr Kraft vom Wind (ond natürlich mit dr richtiga Segelstellong) von A nâch B durch‘s Wasser pflügt. Genuss pur, möcht mr fascht saga.

Ond jetzt hât dr Schorsch erfahra dürfa, dass mr mit‘m Segla au no die Natur retta kâ. Ond zwar mit ra Rennyacht übr dr Atlantik nâch New York. Des isch prima. Blöd bloss, das der Profiskipper jetzt gegaübr dr Tageszeitung „TAZ“ gsagt hât, damit des Rennbötle wieder zrück nach Europa komma kâ, mindestens drei Profisegler nâch New York fliega müssat.

Möglichrweis sei des Rennbötle am End von dera Tour übr dr Atlantik au no he, ond müsst uffwändig repariert werde, net ganz klimaneutral. Ond außerdem send ja etliche Journalista-Kollega, wahrscheinlich mit‘m Auto zo dem große Mediaspektakel nâch Plymoth gfahra, om d‘Leut von dera großartiga Aktion zom informiera.

Irgendwia hât dr Schorsch des Gfühl, die klimaneutrale Atlantikübrquerong isch a ganz schönr Schuss in der Ofa. Di „Süddeutsche Zeitung“ hât‘s jetzt soga feschtgestellt, dass sich dia Klimakris‘ zur klassischa Tragödie vrdichtet. Greta Thunberg sei a tragische Heldin, „die die Wahrheit zwar sieht und ausspricht, aber dennoch nur scheitern kann“.

Irgendwia duat des Mädle mit seine ehrawerta Ziel oim loid, dr Schorsch hât des Gfühl, dass dia (erwachsene) Beratr se oifach insturmentalisierat. Des isch schad‘ ond wird dem Mädle net gerecht.

A guate Woch‘ ond em Herrgott sein Sega.

Nr. 220: Dr Schorsch vrzählt vom 10. August 2019

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

En was für a ohbekannte Welt hât dr Schorsch in dera Woch‘ neispickla dürfa: Des Leba von ra Baurafamilie, welche komplett ihrn Tagesablauf nâch de Bedürfnis von ihre Milchküah‘ ausrichtet. Jeden Tag, au am Feiertrag ond am Sonntich.

Für jemand, wia dr Schorsch, sieht des erstmals aus, wia a Plficht, di dia Baura klaglos uff sich nehmat. Doch wenn mr âmol mit dene Baurasleut‘ schwätzt, nâ spürt mr, des isch koi Pflicht, des isch a Lebensplâ, der ohnsennig befriedigend isch, ond dene Leut‘ a große Gelassaheit ond au a zehmlich‘s Glick gibt. Dr Schorsch hât derweil als a bissle degenerierter H-Milch-Trinker den Genuss von ra frische Bioland-Kuahmilch entdeckt. Des wird nâ für ihn scho a bissle schwierig, wenn‘r vom Allgäu zrück ins Ländle gefahra isch.

A guate Woch‘ ond em Herrgott sein Sega.

Nr. 219: Dr Schorsch vrzählt vom 3. August 2019

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Mir strengat ons scho saumäßig â mit dr Gleichmachrei, hauptsächlich, wenn’s om’s Sprâchliche gâht. Jedr/jede/jedes soll s’gleiche Recht han, dr oine hängt an die männlich Bezeichnung a „/innen“ nâ, andre vrohstaltet unser Sprâch mit dem ohseeliga „Gender*“. Mit „Fahrende“ statt „Fahrer“, „Trinkende“ statt „Tricker“ oder „Mitessende“ statt „Mitesser“ kâ dr Schorsch scho glei gar nix âfânga. Selbscht uff am Lokus will mr’s jetzt jedem recht mache, Männle, Mädle ond Woisnetwas sollet eigführt werda.

Wenn’s abr nâ wirklich om Gleichheit gâht, nâ vrsaget mr allerdings uff ganzr Linie. Dass es emmerno em Zügle odr em Fliegr a erschte ond zwoite Klass’ gibt, dâmit kâ dr Schorsch grad no omganga. Wenn m’r abr an onsr Gxondheitssystem denkat, mit privatvrsicherte ond Krankakassa-Patiente, nâ haut’s em Schorsch tatsächlich dr Vogl naus. Des wäre doch mâl a Uffgab’, bei dr sich’s lohna dät, ebbes zom ändra.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.