Dr Schorsch vrzählt vom 17. Juni 2017

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Mit ra extrem schwieriga Frâg’ beschäftigt sich seit Tag’ dr Schorsch. Es gâht om dr Brästling. Noi, des liegt net dâdrâ, weil dr Schorsch so gern Brästlingskuacha (mit Sâhne) odr gar Brästlings-Gsälz isst. Dr BZ-Leser Walter Pfeiffer aus Bietigheim-Bissingen hât nämlich an di Redaktio’ gschrieba, weil’r seim Sohn, wo en Bremen lebt, gern erklära dät, woher des schwäbische Wort für Erdbeera denn herkommt.

Schnell isch die „Etymologie des Schwäbischen“ vom Hermann Wax zur Hand gnomma, bloss so richtig schlau isch mr dânâch au net. Insgesamt sechs Erklärongsvrsuch – daronter an zemlich kompliziertr aus ondrschiedliche lateinische Wörter – gibt’s en dem fascht 600 Seite dicka Wälzr. So ist nach Hermann Wax „die gefälligste Erklärung“: In vorreformatorischer Kritik an der Kirche und deren hohen Amtsträgern gleichen der feiste, runde, wohlgenährte „Brästling“ in seiner kirchenfarbenen Wohlgenährtheit einem „Probst“, einem „Pröbstling“. Allerdings sei diese Ableitung doch wohl nur Volksetymologie, weil des Wort „Brästling“ sei scho em 14. Jahrhondert uffkomma, die fragaria grandiflora, isch aber erscht vier Jahrhondert später nâch Europa komma.

Es kennt abr au sei, a schwäbischr Kaufmann hât die Beera von der französischa Stadt Brest, dem Erdbeera-Zentrum en dr Bretagne, ens Ländle mitbrâcht.

Dr Thaddäus Troll vrmutet, des Wort kommt vielleicht aus’m Lateinischa „praestare – voranstehen“, als Erschtlingsobst em Jahr.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega