Dr Schorsch vrzählt vom 23. Januar 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Es isch zom vrrückt werda. Au uff di Gfahr, weil jetzt a journalistisch’s Denkmal von seim Sockl gholt wird, muss dr Schorsch sein Zorn loswerda: Dr Kienzle isch gschichtlich zemlich lässig. Wia der no en seelige Zeita zamma mit em Hauser als Duo em Fernseha a politische Sendung gmacht hât, dâ hat’n dr Schorsch fascht scho veehrt. Was dr frühere Journalischt abr jetzt als schwäbischr Schpaßonkel uff dr Bühne vtzapft – dâ haut’s oim oifach dr Seier naus. Da fasselt der doch en dr Kelter en Besigheim von dr „schwäbisch-badisch Zwangsehe“. Mr kâ doch von oim wia ehm dia oifachschte grondlegende Sache erwarte, ond dass’r oin von den bedeutendsche Hischtoriker ond Mundartautoren em Ländle kennt: dr Dr. Gerhard Raff. In seim Buch „Raff’s Raritäten“ aus dem Jâhr 1998 hât des Käpsele gschrieba: „Für älle Begriffsstutzige wie Altbadener, Stuegerter Oberbürgermoister ond Rundfunk-Moderatoren aus gegebenen Anlass nomol deutlich zom Mitschreibe: Schwaben (= Alemannien) umfasst die Länder Baden ond Württemberg südlich der Demarkationslinie Hornisgrinde-Hesselberg, ferner Hohenzollern, das Elsass, die schwyzerdütschsprachige Schweiz, Liechtenstein, Vorarlberg sowie die seit Napoleon völkerrechtswidrig unter bayrischer Verwaltung stehenden Schwäbischen Ostgebiete zwischen Iller und Lech.“ So isch also: Mir onderscheidet also bloß zwischa’m Königreich Württemberg ond dem Großherzogtum Baden ond net zwischa Schwâba ond Badener. Ond wer sich net alloi uff dr Hischtoriker Raff vrlasse will, der kâ des au em Internet-Lexikon „Wikipedia“ mit dem Schtichwort „Schwaben“ nâchlesa. Dâ schtoht nâ au no drenn: „War Baden bis 1803 noch Teil des Schwäbischen Kreises, verstand sich Baden seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr als Teil Schwabens. Hingegen wurden die benachbarten Württemberger mit Schwaben gleichgesetzt.“ Ond dia ohsenniga Argumentatio von onsere badische Schwestern ond Brüdr sott mir sich als Württemberger – schließlich isch dr Kienzle en Neckargröningen gebora ond lebt heut’ en Remseck – net zo eiga macha.

Jetzt bleibt mr bloss no ois für älle, wo gern Schwäbisch schwätzet. Am Donnerstich findet dr erschte Mundort-Stammtisch en dem Jâhr em „Grüna Bom“ in Erliga statt. Des wird beschtimmt wieder recht onderhaltsam, ons beschte dra – s’koschtet nex.

A guate Woch’ on em Herrgott sein Sega