Nr. 266 Dr Schorsch vrzählt vom 27. Februar 2021

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Grad âmol 52 Seita em Format 10 mal 18 Zentimeter hât a klois Gedichtbüchle, was dr Schorsch vor a paar Tag en seim Briefkasta entdeckt hât. Aus em Jâhr 1960 stammt des Kleinod, in dem a gewissr Fritz Springer 57 Gedichtla veröffentlicht hât. Ganz wondrbar spielt der obekannte Poet mit dr schwäbischa Mundart ond greift dia ondrschiedlichste Thema auf. Eba älles, was ihn so bewegt hât. So beschäftigt sich Fritz Springer 1960 mit dr Politik seinr Zeit und seinem „Wunsch vom Volk“:

Lent uns blos im Fried lebe, da, in unserem Ländle hin!Ja des wünscht a jeder eba innig in seim Herzle drin.

Mir henn wirklich gnuag vom Streitla un der ewig Zärferei da, von dene Obergscheidla mit dem Kampf um d’Macht dabei!

Lang gnuag henn mir leida müssa da, in dera letschta Zeit un dabei die Sünda Büaßa meischt von dene große Leut.

Mir – mir möchte doch uf Erda in d e m Leba au oimal noch a bißle glücklich werda nach der schwera Dundersqual.

Froh, drhoim im trauta Kreisle mit dem Schätzle liab un treu. Gsund in unserm kloina Häusle wölla mir beianander sei.

Ja, was Könnt’s denn Schöners geba als nach so viel Herzeleid, menschawürdig friedlich z’leba mit a bißle Luscht un Freud.

Liaber Herrgott, gib dein Sega, daß mir dees, nach so viel Weh, jetzt nomal erfahra möga! Oh – wie wär doch des so schee.

Poesie kâ so zeitlos sei, moint dr Schorsch.

 guate Woche ond em Herrgott sein Sega.