Dr Schorsch vrzählt vom 7. Januar 2017

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Jetzt isch abr rom, mit dera Besinnlichkeit ond de guate Vorsätz fürs neue Jâhr. Weil mit henn Weihnachta, Neujâhr ond sogar dia Heilige-Drei-König hender ons brâcht, ond ab heut’ wird’s Fasnetshäs aus em Schrank gholt ond abgestaubt. Wenigschtens en de katholische Ecke en onserm Ländle. Mir Evangelische hend’s jâ net so mit em Fasching, ond en dem Jâhr send mir ja besonders beseelt von onserm Martin Luther. Weil der hât jâ bekanntlich vor 500 Jâhr an dr Kirchatür von Wittenberg ghämmert ond uns so manches ens Schtammbuch gschrieba.

Dr Schorsch isch ja net wirklich a Fasnetsnarr, ond älles närrische isch ihm ziemlich fremd – gwesa, bis zom letzschta Jâhr. Durch familiäre Bindonga ens Rheinland hât dr Schorsch den dort übrschwenglich gfeierta Karneval kennaglernt, der jâ em übriga so gar nex mit dera tiefsenniga schwäbisch-alemannischa Fasnet gemeinsam hât.

Ond dort em rheinischa Karneval, dâ henn se scheint’s au richtige Nâchwuchssorga. Net bei de Spaßmachr odr de Tanzmariechen, sondern bei dene, dia en dr Bütt – also dem komisch Zuber, wo uff dr Bühne stâht – dene Großkopfete aus Politik, Wirtschaft ond Gsellschaft die Levita lesat. Em Rahma vom ma Kulturaustausch dichtet jetzt dr Schorsch dort als „Schwäbischr Landbot’“ so manches ens närrische Schtammbuch.

Helau, a guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 31. Dezember 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Was soll mr bloss zom Jâhr 2016 saga? Für dr Schorsch war’s a bissle zwieschpältig. Viel Freud’, viel Geschäft ond scheene Moment hât’s geba, abr au etliche Sorga ond Nöt’. Also fascht a normals Jâhr, abr halt net ganz. Wenn mr allerdings am vorletzschta Tag em Jahr sich in der 30-er-Zone am hellichta Morga no a recht teuers Porträtbilde eifangt, nâ gibt des oim doch zom denka.

Als ogeduldigr Kerle freut sich dr Schorsch oifach uff 2017, weil er woiß, es kommt wia’s muss. Ond dâdrzua passt au dia Jahreslosung, di am heutiga Altjahrsâbend en de evangelische Kircha ausglegt wird: „Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.“

Oi Âmerkong will dr Schorsch abr dem abglaufene Jahr no ens Schtammbuach schreiba: „Liab’s 2016, wenn Du jetzt dia Arschkärtle für’s nächste Jâhr vrteilsch, denk dra, i schpiel diesmâl net mit.“

A zfriedens neus Jâhr, a guate Zeit ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 24. Dezember 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Frühr isch meh’ Lametta gwä, des hât scho dr vrstorbene Loriot gwisst. Heut isch meh’ Beleuchtong, net bloss am Chrischtbaum, au an de Häuser ond en de Gärta, meh’ Hektik ond meh’ Uffgregheit. Dr Schorsch wünscht sich uff Weihnachta meh’ Seeligkeit, meh’ Friedfertigkeit ond meh’ Zeit füranandr. Deshalb gâht’r heut Âbend au en d’Kirch, freut sich an de Weihnachtsliedr, an ra guata Predigt ond dene viele Bekannte dia’r treffa wird, ond dene er a gsegnete Weihnacht wünscha kâ. Ond nâ lässt’r sich’s guat gange, wird inne hâlta ond sich übr sei emmer größer werdende Familie freua.

A frohe Weihnacht’, a guate Woch’ ond em Herrgot sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 17. Dezember 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Wia kâ mr sich doch täuscha. Dr Schorsch gibt’s zu, beim Autofahra zeigt’r gelegentlich doch an Hang zur Agression. Ond was’r gar net leide kâ, des send Drängler ond Mittelschpur-Schlâfhauba’ ond vor ällem Autofahrer, wo ihm blinket. So isch dr Schorsch am ma Âbend durch Hofen gfahra, dort wo dia Âlieger links ond rechts vrsetzt en dr Ortsdurchfahrt parket, drmit mr net scho schnell durchfahra duat. Des setzt natürlich ois voraus, mr sott Rücksicht beim Gegaverkehr zeiga. Des hât an selbiga Âbend au ganz guat funktioniert, bis kurz vor am Ortsausgang, wo nâ dr Entgegakommende am Schorsch plötzlich Lichthub’ zeigt hât. Des hât dr Schorsch âschtändig gärgert ond er hât Seitascheib nonderkurbelt: „Gibt’ a Problem?“ „Noi, i hann dr bloß zeiga wella, dass dr durchfahra kâsch.“ A netter Autofahrer – nex anders hât dr Schorsch vorher scho gwisst.

I wünsch Euch a guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Übrwältigende Eröffnong

S’O.K.-Duo Opitz ond Kunz henn sich viele Bsucher bei dr Eröffnung am Samstag, 26. November, erhofft, was abr passiert isch, isch übrwältigend gwä: Es send sogar d’Stühl ausganga, so viele henn des erschte Schwäbische Märchen- ond Geschichtahaus seha wella. Dr Walheimer Journalischt Roland Willeke hât a paar Fotola gmacht:

Onder “Pressespiegel” könnet’r nâchlesa, was en dr Zeitong über onser Projekt gschrieba worde isch.

Dr Schorsch vrzählt vom 19. November 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Lang hât dr Schorsch übrlegt, wie’r sich am heutiga Schwerpunkt „Schönheit“ beteiliga könnt’. Er hât sich s’Hirn vrboga, hât en eischlägige Büchr nâchguckt ond natürlich au s’Internet befragt. Was isch rauskomma? En onserer Mundart gibt’s koi Wort für „Schönheit“. Was soll ons des jetzt saga? Gibt’s bei ons koine Schönheita? Abr natürlich gibt’s des bei ons, am ma jedem sei Schätzle isch oifach für ihn die Schönschte. Bloß saga duat mr’s eba net. Erschtens isch des für ons doch arg peinlich, so ebbes zom sage, ond zwoites hend mr’s jâ eh net so mit am Loba. Außerdem gibt’s für ons wichtigere Eigaschafte wie „Schönheit“, weil au am scheenschda Vogl fallad âmol d‘Fädra raus.

I wünsch’ Euch a guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 5. November 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Dr Schorsch hât bekanntlich jâ bloss oi Leidenschaft, ond des isch onser wonderscheene Mundart. Deshalb isch’r jâ au schtändig uff seinr schwäbischa Missio, om drfür zom Werba, so zum schwätze, wia’s a ma richtiga Württembergr gebührt – em Dialekt. Weil – obwohls scho bessr worda isch – viele no onser Sprâch em Arbeitsleba vrleugnet. Des isch allerdings koi moderns Fänomen, des hât’s au scho frühr geba und au Schwâbe, dia ens Ausland ausgwandert send, vrleugnet gelegentlich ihr schwäbische Identität.

An krassa Fall hât mir vor etlich Jâhr mei Großvater vrzählt: Dr Karle war nach Amerika ausgwandert ond irgendwann isch’r zom Jâhrgangstreffa nach Stammheim komma. Nâ hend seine Alterskamerada gfrâgt, ob’r sich denn no an dr Nachbarort Münchingen erinnern kâ? „Oh well“, hat dr Karle, gsagt: „Münchingen, da tüben tommen, wo das Kirchturm hinter das Maisfeld hervor kelotzt. “ Seine Kamerade hend en nâ oifach nausschmissa.

I wünsch’ Euch a guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 22. Oktober 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Wia die schwäbische Mädle, so kâ mr onsern Dialekt, wo so vielfältig ond onderschiedlich isch, wia dia Leut en onserm Ländle, oifach bloß möge. Mâ muss ihn abr auch bewusst pflege, sofern mr mit dr Gnad dr schwäbischa Geburt gsegnet isch. Denn ois isch klar, ond des duat mr jetzt für älle, wo net mit onserer Mundart uffgwachse send, doch irgendwia a bissle weh: – Wenn mr des Schwätze net mit dr Muttermilch schon en sich eigsaugt hât odr wenigschtens bereits als Pfetschakendle em schwäbischa Dialektraum uffgwachse isch, nâ wird’s nex meh mit’m Schwäbischa – denn oifach lerna kâ mr schwäbisch net. Abr net bloß onsere – liebevoll ond ma hohe Maß an Tolreranz uffgnommene – Reigeschmecke profitiere von ra ganz bsondere Gab’, wo mir Schwâbe hen ond di es kaum em ma anderer Dialekt gibt: Ganz selbstverschtändlich ond eigentlich obewusst könnet mir die mundartliche Ausprägung von onserm Dialekt dem Gegaübr âpasse. Â klois Beispiel gefällig? Dr Mundart-Forscher Arno Ruoff hât des erklärt an dem lutherdeutscha Satz: „Ich musste dort hinüber zur Arbeit.“ Des wird em abgschwächte Schwäbisch zu: „Ich hab da nüber misse ins Gschäft.“ Des vrschtâht a jeder, wenn mr ab jetzt no tiefr ins Schwäbische eintaucht, nâ kommt raus: „I han dâ niebr missa zom schaffe.“Ond no a Stuf’ höher wird nâ: „I hau dâ niebr missa zom schaffe“ I hau, i han, i hab, ich musste. Dâmit könnet mir ganz oifach schpiele – ond müsset net amâl drübr nâchdenka.

Ich wünsch“ Euch a guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega