Archiv der Kategorie: 8. Über onsern schwäbischa Tellerrand naus…

Von Zeit zur Zeit muas mr, was so passiert au mit spitzr Feder kommentieren.

Meilenstein in einer Dorfgemeinschaft

Liabe Freind, in der heutigen Ausgabe berichtet die Bietigheimer Zeitung über die Situation des Cafe-Bricklebrit in der Walheimer Alten Kelter. Was mich tief bewegt und beeindruckt, sind die Solidaritätsbekundungen (per FB, telefonisch, im persönlichen Gespräch) aus der Bevölkerung. Das habe ich tatsächlich so nicht erhofft. Eher eine kleine Randnotiz in der BZ-Berichterstattung, ist die Bereitschaft des Walheimer Kleintierzuchtvereins unser Kulturprojekt in dieser schwierigen Situation zu unterstützen. In der Zeitung eine Randnotiz, für uns ein Meilenstein in einer Dorfgemeinschaft und eine nicht zu beschreibende Motivation weiterhin mit großer Leidenschaft Kultur für und mit der Bevölkerung zu machen.

Jetzt freuen wir uns auf heute Abend (20 Uhr), und werden gemeinsam den Bricklebrit-Vinylabend mit DJ Dieter Bröckel erstmals in der Wagenhalle feiern.


Das Cafe-Bricklebrit ist und bleibt: ein wundervolles, erfolgreiches Kulturprojekt

Liabe Freind, wer lesen will, kann erkennen, welchen Stellenwert unser Kulturprojekt mit inzwischen jährlich rund 100 selbst finanzierten Veranstaltungen und mehr als 3500 Gästen bei den Verantwortlichen in der Gemeinde hat.
 
Wir werden kein Öl ins Feuer gießen, wir haben aber viel nachgedacht, viel reflektiert und sind letztendlich zur der Erkenntnis gekommen, das die fest geplante Weiterentwicklung (u.a. mit eigenen Produktionen) des Cafe-Bricklebrit in Walheim wohl schwierig wird.
 
Wir haben kein Interesse an kommunalpolitischen Auseinandersetzungen, wir wollen uns aber auch nicht immer wieder dafür rechtfertigen, was wir mit großer Leidenschaft und immensem Aufwand machen, wir wollen einfach ein vielfältiges Kulturangebot verwirklichen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
 
Ein Versprechen können und wollen wir Euch aber geben: Das Schwäbische Lieder- und Geschichtenhaus wird es ohne wenn und aber weiter geben. Nur so viel: Entsprechende Gespräche laufen. Bis es soweit ist, werden wir unsere Veranstaltungen und auch unsere inzwischen recht beliebten Mitmach-Freitage eben in unserer Wagenhalle durchführen.
 liab’s Griaßle Euer Jürgen

Hier nun der Artikel im Neckar- und Enzboten vom 22. Mai 2019 zum Nachlesen:

Danke, danke, danke

Liabe Freind, was für ein Tag. Ganz uffgregt henn mr heut’ Morga onser Seiten-Statistik uffgruffa. Ond was soll ich sage? Seit November 2016 hat unser Homepage jetzt mehr wia 700.000 Seitenaufrufe. Wie scheee.


Vielleicht hat nun jemand große Lust bekommen, dieses große Interesse an unserer Seite www.cafe-bricklebrit.de für seine Marketingaktivitäten zu nutzen, und dabei das wunderbare Kulturprojekt “1. Schwäbisches Lieder- und Geschichtenhaus” finanziell zu fördern. Wir sind für viele Ideen aufgeschlossen. E-Mail: info@das-bricklebrit.de

Unser Partner feiert 100. Geburtstag

Der Strombergkeller Bönnigheim verwöhnt unsere Gäste mit einigen ausgewählten Weinen, und die genossenschaftliche Kellerei wurde am 2. März 1919 letztendlich gegründet. Die Bietigheimer Zeitung berichtete am Geburtstag über die vergangenen 100 Jahre:


Ein weinbewegtes Jahrhundert

35 mutige Männer brachten es auf den Weg: Am 2. März 1919 wurde der „Ortsverein für Weingärtner und Landwirte Bönnigheim“ gegründet – die Vorgängergenossenschaft der heutigen Weingärtner Stromberg-Zabergäu. Von Jürgen Kunz

An diesem Samstag kann der Strombergkeller seinen 100. Geburtstag feiern, denn der 2. März 1919 gilt als Geburtsstunde des genossenschaftlichen „Ortsvereins für Weingärtner und Landwirte eGmbH“ in Bönnigheim. Aus ihm ist die Strombergkellerei entstanden, die seit der Fusion im Mai 2012 mit der WG Brackenheim als Genossenschaft Weingärtner Stromberg-Zabergäu firmiert.

35 mutige Männer

„Am 20. Februar 1919 kamen 35 mutige Männer bei dem Bönnigheimer Metzgermeister Karl Schweyher zusammen, um den entscheidenden Impuls zu geben, was sich während der fünf zurückliegenden Jahrzehnte Ortsverein für Weingärtner und Landwirt eGmbH, Landwirtschaftliche Waren- und Winzergenossenschaft, Weingärtnergenossenschaft Bönnigheim eGmbH und Strombergkellerei eGmbH nannte. Die Idee für eine solche Interessenvereinigung wurde freilich schon 20 Jahre zuvor geboren. Seit dem Jahr 1898 bestand in Bönnigheim ein Weingärtnerverein“, so berichtete der Enz- und Metterbote in seiner Ausgabe vom Donnerstag, 20. Februar 1969, über die am darauffolgenden Wochenende anstehenden Jubiläumsfeierlichkeit zum 50-jährigen Bestehen der Bönnigheimer Strombergkellerei.

Gründungsversammlung in Brauerei

Die erste ordentliche Generalversammlung des „Ortsvereins für Weingärtner und Landwirte eGmbH“ fand am 2. März 1919 – bemerkenswerterweise – in der Bierbrauerei Bihl statt. Dabei wurde das Genossenschaftsstatut verabschiedet und die Höhe eines Geschäftsanteils auf 100 Reichsmark festgelegt, wobei ein Mitglied höchstens zwei Anteile erwerben konnte. Dem Ortsverein traten spontan 223 Mitglieder bei. Gleichzeitig wurde die Genossenschaft Mitglied im „Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften in Württemberg e.V.“ (Raiffeisen). „Den Mitgliedern den gemeinschaftlichen Ankauf landwirtschaftlicher Bedarfsgegenstände, sowie den gemeinschaftlichen Verkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu vermitteln“, war das ausgewiesene Ziel des Ortsvereins. Im Bekanntmachungsblatt „Michelsberger Warte“ veröffentlichte im März 1919 das Amtsgericht Besigheim einen Auszug aus dem Genossenschaftsregister. Darin wurden Friedrich Waibler, Weingärtner in Bönnigheim, als Vorstandsvorsitzender („Vorsteher“), Johannes Sartorius, Bauer in Bönnigheim, als Stellvertreter des Vorstehers, und Hermann Bechtel, Kaufmann in Bönnigheim als Vorstandsmitglied genannt.

Anfang des 20. Jahrhunderts tat sich der Weinbau schwer und war auch wenig rentabel. Der Gesamtertrag der Weinberge reichte oft nicht einmal für die notwendigsten Anschaffungen aus. Mit großen Schulden wurden die Betriebe von den nachfolgenden Generationen übernommen und mit Schulden wurden die Besitzer wieder zu Grabe getragen, heißt es in einer Sonderausgabe der Bietigheimer Zeitung aus dem Jahr 1994 zur Geschichte des Weinbaus und der Strombergkellerei.

1920 das erste Großprojekt

Schon im November 1920 ging die junge Genossenschaft an das erste Großprojekt. Das bis dahin gemietete Lagerhaus bei der Burg wurde für 30 000 Reichsmark gekauft. 1923 kam der Burgkeller, der von der Firma Amann und Söhne gepachtet wurde, hinzu. Damit waren zwar die räumlichen Bedingungen für einen genossenschaftlichen Weinverkauf geschaffen, doch die Geschäfte liefen schlecht. In diesem Jahr lieferten die Mitglieder 385 Hektoliter Wein an, und im Mai 1924 fand erstmals eine Weinversteigerung statt. Ergebnis: Es wurde kein einziger Liter Wein verkauft, die Genossenschaft musste letztendlich die Flaschen unter dem Einkaufspreis abgeben.

Nur zwei Jahre später: Im Herbst 1926 war der Jahrgang 1925 verkauft. 1928 bekam man durch die gemeinschaftliche Traubenannahme den Ausbau der Weine besser in den Griff. Bis dahin war der Ausbau jedem einzelnen Mitglied selbst überlassen, was zu Schwankungen in der Qualität führte. Für die Annahme stellte die Stadt Bönnigheim die Liebensteiner Kelter zur Verfügung, die Kosten für die Erstausstattung beliefen sich auf 5000 Mark. Diese Bemühungen führten dazu, dass ab 1931 keine Weinversteigerung mehr nötig war, man hatte sich einen kleinen, aber treuen Kundenkreis aufgebaut.

1935: 183 Traubenablieferer

Im Jahr 1935 hatte die Genossenschaft 538 Mitglieder, wovon 183 Trauben ablieferten. Die Fasskapazität lag bei 60 000 Liter. Die letzte größere Investition während des Zweiten Weltkrieges waren fünf Fässer mit 50 000 Liter Inhalt, die 1942 gekauft wurden. 1940 hatten die Wengerter nur noch 402 Hektoliter abgeliefert.

Gegen Ende des Krieges leerten die Franzosen die Bönnigheimer Weinkeller, kurz nach dem Krieg war ein eigenes wirtschaftliches Handeln nicht möglich. Der Grund: 1946 und 1947 wurden Genossenschaftsweine vom Wirtschaftsministerium bestimmten Händlern zugewiesen. 1948 erfolgte die Ausgliederung des Warengeschäfts aus der Genossenschaft. Im August beschloss man den Bau einer neuen Kelter am Burgplatz. 1962 wurden dann die Fusionsgespräche mit der 1941 gegründeten WG Kirchheim/Hohenstein erfolgreich abgeschlossen. Damit war der Grundstein für die Strombergkellerei gelegt. Im Jahr 1965 entschlossen sich auch die Hohenhaslacher Mitglieder mit ihrer 1951 gegründeten Genossenschaft zur Fusion mit Bönnigheim, 2002 kam die 1948 gegründete WG Erligheim zur Strombergkellerei.

Neues Betriebsgebäude

1966 konnte der erste Bauabschnitt des neuen Betriebsgebäudes auf einem 1,5 Hektar großen Gelände am Stadtrand von Bönnigheim eingeweiht werden, 1971/72 wurde die Traubenannahme mit einem Keller zur Vergärung der Moste von der Kelter am Burgplatz in die Cleebronner Straße verlagert. 1979 entstanden eine weitere Traubenabnahmestation und ein neues Kellerhaus, 1984 konnte mit weiteren Tanks das Lagervolumen von zwei Millionen Liter erweitert werden. 1991 erstellte die Kellerei einen Erweiterungsbau und erhöhte dadurch die Kapazität des Flaschenlagers auf 800 000 Flaschen.

Fusion trotz Weinstreit

Wirtschaftlich war es sicherlich die richtige Entscheidung, mit Blick auf die ganz frühe Geschichte des Weinbaus in Bönnigheim und Umgebung sorgte die Fusion der beiden eigenständigen Strombergkellerei und WG Brackenheim im Jahr 2012 zur Genossenschaft „Weingärtner Stromberg-Zabergäu“ aber durchaus für Heiterkeit. So schrieb Elisabeth Zipperlen im Enz- und Metterboten vom 21. Februar 1969: „Interessant ist ein 50-jähriger Weinhandelsstreit von 1727 bis 1776 im Zabergäu.“ Bönnigheim, Erligheim und die Hälfte von Cleebronn unterstanden in jener Zeit den Grafen von Stadion und dem Erzbischof von Mainz, während die anderen Zabergäu-Gemeinden württembergisch waren. Deshalb nahm Bönnigheim für sich den freien Weinhandel in Anspruch, während sich die württembergischen Gemeinden Brackenheim und Güglingen sich sehr benachteiligt fühlten, da sie ihren Wein viel billiger verkauften mussten.

„Die zu Bönnigheim, das für die Handelslandschaft in bequemer Lage liegt, befinden sich ungemein wohl, weil die Lasten der württembergischen Untertanen nicht zu tragen haben; sie ziehen allen Nutzen aus hiesigem Revier“, hieß es in einem Bericht aus dem Jahr 1731. Erst mit einer herzoglichen Resolution vom 18. April 1776, wonach die Kurmainzisch-Stadionschen Orte wieder zum Zoll verpflichtet wurden, konnte der Streit beendet werden. Allerdings, „wie überliefert, muss es noch eine geraume Zeit gedauert haben, bis sich die bewegten Gemüter der Weingärtner des Zabergäus mit den bevorzugten Bönnigheimern, Erligheimern und Cleebronnern ausgesöhnt hatten“, schrieb Elisabeth Zipperlen in ihrem Bericht 1969.

91-prozentige Zustimmung

Bei der Fusion 2012 hat der vor mehr als 280 Jahren ausgefochtene Weinstreit natürlich keine Bedeutung mehr. Mit jeweils mehr als 91 Prozent stimmten vor knapp sieben Jahren die Mitglieder der beiden Genossenschaften für die Bildung der „Weingärtner Stromberg-Zabergäu“, die momentan drittgrößte Weingärtnergenossenschaft in Württemberg mit einer Rebfläche von etwa 750 Hektar und rund 1150 Wengertern.

 bissle Fasching muss sei – Schorsch’s Büttenrede 2019

Bereits zum vierten Mal hat sich unser Schorsch am 2. und 9. Februar in der Bopparder Stadthalle vor jeweils 350 Zuhörern  in die rheinische Bütt’ begeben und den “Großkopferten dr Schädl gwäsche”. Jetzt am großen Faschingswochenende will sich das Schwäbische Lieder- und Geschichtenhaus am närrischen Treiben beteiligen und veröffentlicht hier Schorsch’s Büttenrede 2019:


Der schwäbische Landbot‘ hat wieder schweres Gepäck,
und dies nur zu dem einen Zweck,
den Schwachsinn in der Welt aufzuzeigen
unter dem wir Kleinen immer mehr leiden.
Griaß Gott und auch hellau,
ich sag‘s auch ganz genau:
Gott sei‘s gedankt, der Frohsinn steht nun ganz oben,
Gevatter Karneval, den woll‘n wir loben.
Was für eine Freud,
in einer Zeit,
in der Klugheit und Verstand,
nicht nur bei uns im Land,
wie‘s scheint, keine Bedeutung haben,
ja dies ist mit Recht nun zu beklagen.
Als Narr will ich mit spitzer Feder,
so richtig zieh‘n vom politischen Leder.
Schmerzhaft soll‘s für die Oberen sein,
ich hoffe, Euch wird es richtig freu‘n.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Liabe Freind, ich bin am Sinnieren,
wieso kann man mit fake-News tatsächlich regieren?
Der stroh-blond-blöde amerikanische Elefant
trampelt dabei brachial ond wenig elegant,
auch wenn‘s uns nicht gefällt,
durch alle Ecken unserer verletzlichen Welt.
„Amerika first“, so wird gebrüllt,
und damit seine Ego mächtig gestillt.
Für alle wird dies zur unerträglich Qual,
denn wie es andern geht, ist ihm scheißegal.
US-Minister verschwinden,
es wird schwer, noch kluge zu finden,
die dem White-House-Deppen, ja das ist zu beklagen,
mit Vernunft und Mut aus seinem Office zu jagen.
Es fehlt einfach der Verstand,
für die Welt und das wichtige Land,
nicht nur bei Trump.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Auf lnsel, da fühlen sie sich schlau
und so machen die Briten eine große Schau,
denn von Europa wollen sie bloss weg,
die Konsequenzen scheren sie einen Dreck.
Einfach nur fort, fort, fort,
Brexit ist das Zauberwort.
Warum? Das kann niemand so recht sagen.
Liabe Freind, ich höre schon die englischen Klagen,
alles wird teurer und recht schwierig.
Der Brite aber ist begierig,
sein Selbstbewusstsein uns zu zeigen.
Wir können uns da nur verneigen,
jetzt kam‘s im Parlament zum Schwur,
was zeigt, der Brite ist nur blöd und stur.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Weiblich ist die Politik, ihr gebt mir Recht:
Dreyer, Nahles und die Wagenknecht
Baerbock, Kipping und die Merkel Angela,
die Frauenpower ist hier längst schon da.
Wo man dies nun nicht so kennt?
Das im schwarzen Kontinent.
Doch jetzt, da war der Jubel groß
denn alle finden es famos:
die erste reine Frauen-Crew,
setzt jetzt den ersten Flugzeug-Clou.
Sicher und cool bewegten sie den Linienflieger,
und waren 2018 die weiblichen Sieger.
Doch fast zur gleichen Zeit,
war eine reine Männercrew so gar nicht bereit,
den Alkohol, den liebten sie zu sehr,
so zog man sie kurzer Hand aus dem (Flug)-Verkehr.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

So viele guat gelaunte Leut‘
die seh ich dadronta, was mich freut.
Die Stadthalle isch wieder gerammelt voll,
des isch wahrlich richtig toll,
doch au a bissle sonderbar.
Denn für die Deutsche Umwelthilf‘ isch eines klar,
der Feinstaub wird uns alle meucheln,
deshalb dehn se auch dia Dieselauto so verteufeln.
An Grenzwert henn se fix bestemmt
der onsr Wirtschaft so richtig hemmt.
Die 27 andere in der EU,
die schreiten derweil laut Juhu.
Ich bin dagegen recht verstört,
oder habt Ihr in anderen Ländern schon von Fahrverboten gehört?
Doch jetzt wird‘s komisch, das muss ich sagen
denn em nächsten Advent, werdet sie uns alle verklagen,
weil die vier Adventskranzkerzen
werden die halbe Bevölkerung ausmerzen.
Die bringen nämlich so viel Dreck,
des kann koiner von uns überleba – ach du Schreck.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Liabe Freind, ich habe frohe Kunde,
„gendergerecht“ ist in aller Munde.
Bin ich noch Mann, oder doch eine Frau?
Nach langem Grübeln, weiß ich‘s nicht genau.
O.K., ein Bart im Gesicht, das ist ein Zeichen,
um als Mann zu gelten, doch wird dies reichen?
Wer kann mit helfen, und macht mich kundig,
als Frau zu scheinen, wäre nämlich richtig pfundig,
nein, nicht statt Rotwein Prosecco zu schlürfen,
sondern auf einem Frauenparkplatz parken zu dürfen.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Es ist so viel Liebe jetzt in Berlin
deshalb wollte auch der Friedrich Merz dort hin.
Den Chefposten der CDU hat er nicht bekommen,
Krampp-Karrenbauer hat den Thron erklommen.
Das Mädle aus dem Saarland soll‘s jetzt richten,
s‘Angela übernimmt derweil nur noch Regierungspflichten.
Den Parteivorsitz-Rücktritt, hielt sie für besonders schlau,
doch aus der einst so starken Frau,
wurde so am politischen Firmament
ein verglühender Komet, der langsam verbrennt.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Auch der Horsti aus Bayern ist bald Geschichte,
doch besehen wir dies doch mal bei Lichte,
seine Lust an Krawall und Getöse
nimmt niemand mehr ernst, macht niemand mehr böse.
Seine Zeit ist nun endgültig vorbei,
was er sagt und tut ist allen einerlei.
Die Eliten der Politik
sollen einfach dahin zurück,
wofür das Wahlvolk sie bestimmt:
Ob eine sachliche Arbeit der Politik wohl künftig gelingt?
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Die SPD, die hält derweil still,
auch weil sie nicht weiß, was sie will.
Doch spätestens nach der Europawahl,
die wird für die Sozis sicherlich zu Qual,
werden sie die Messer wetzen
und die Nahles aus der Parteizentrale hetzen.
Es ist schon mehr als politische Ironie,
die einst so stolze Sozialdemokratie
ist nach allgemeiner Wählermeinung
leider nur noch eine Randerscheinung.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Jetzt hätte ich es fast vergessen,
es gibt ja noch die FDP, die wieder fast besessen,
sich um Dreikönig in Erinnerung bringt,
und lässig auf Hockern sitzend davon singt,
sie wäre zum Regieren jetzt bereit,
was ihre Anhänger mächtig freut
und diese fast schon elektrisiert,
blöd nur, dass dies sonst keine Sau interessiert.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Liebe Freind, ihr versteht es ganz gewiss,
dass zum nationalen Mückenschiss,
ich nun keinen Reim bemühe,
sie ist es einfach nicht wert, die braune Brühe.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Jetzt bleiben nur die Heilsbringer, die Grünen,
die sich redlich und mit Erfolg bemühen,
mit neuem Image die Wähler zu locken.
Denn nicht mehr Birkenstock, Müsli und selbstgestrickte Socken,
sind das grüne Markenzeichen
mit einem Luftschloss aus Realpolitik wollen sie die Wähler erreichen.
Doch halt, ihr Lieben lasst euch nicht blenden,
mit den grünen Ideen werden wir dort enden,
wo wir schon einmal waren in der Geschichte:
bei Ochsenkarren und Kerzenlichte.
Denn der ökologische Wahn,
stürzt nach dem grünen Plan,
unsere Autoindustrie ins Verderben.
Unsere Enkel und Erben
werden uns sicherlich verfluchen,
denn wenn sie künftig Arbeit suchen,
müssen sie, um den neuen Boss nicht zu vergrätzen,
nämlich perfekt chinesisch schwätzen.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Ach, wie haben wir uns gefreut,
und dann das Glotzen sehr bereut:
Bei der WM waren unsere Bürschle kläglich,
dass Gekicke war unsäglich.
Die Spieler waren müd und matt,
und vielleicht auch ziemlich satt.
Der Jogi ließ es auch nicht krachen,
und darf nun dennoch weitermachen.
Beim Siegen hielten wir uns vornehm zurück,
doch manche fanden doch ihr Glück,
beim Fotoshooting ohne Not,
präsentiert man sich gerne als Idiot.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Der Frânk, der Kicker-Ribery,
der zeigt sich dekadent wie nie.
Ein Foto postet er ganz ungeniert,
wie er nach dem gold‘nen Schnitzel giert.
Jetzt kriegt er eine Box mit viel Roche
doch nun tut ihm der Magen weh,
auf‘s Goldpapier war er doch sehr versessen
und hat es einfach mitgefressen.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Mit „Wintermärchen“ ist nun Schluss,
am Ende war’s ein großer Stuss.
Unsere Handball-Buben hatten wenig Glück,
die letzten Minuten brachen das Genick.
Dänemark das winzig kleine Land,
hält den Weltpokal in seiner Hand.
Und dennoch durfte man groß staunen,
der Schiri pfiff, es gab kein Raunen.
Zum Teil war es doch recht brutal,
den Spielern schien’s doch fast egal.
Schmerzen scheinen Handballer nicht zu kennen –
die Fußball-Profis sind dagegen Memmen.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Dicke Tränen, tiefe Trauer überall,
die Schlagershow, die wird zur Qual:
man singt von Gefühlen und Liebelei,
dabei ist die Zuneigung längst vorbei.
Man zeigt sich freundschaftlich und adrett,
des Geldes wegen, findet man sich noch nett.
Helene und Flori haben sich getrennt,
sie hat einen Neuen, der bei ihr pennt.
Oh Welt wach auf, es ist so weit, dass ich nun schnell
mit meiner Narren-Schelle schell! HELAU.

Ich sag’s Euch wieder klipp und klar,
wir freuen uns auf dieses Jahr,
Das Leben soll uns nichts vermiesen
mit Lust und Frohsinn werden wir’s genießen.
Was mir zum Schluss, nun wieder bleibt:
Ich wünsch Euch eine gute Zeit,
und einen frommen Wunsch will ich noch geben:
Macht’s gut mit unserem Herrgott seinem Segen. HELAU

Kraftstrotzende Unikate

Mit einem Gruß in breitestem Schwäbisch öffnet Aykut Tataroglu die Tür zu seiner Werkstatt in einem modernen, eher unscheinbaren Zweckbau in der Stuttgarter Straße in Bietigheim-Bissingen. Was sich dann dem Besucher offenbart, lässt viele Männeraugen glänzen und deren Herzen vor Begeisterung hüpfen: Drei vor Kraft strotzende Bikes mit viel auf Hochglanz poliertem Edelstahl, mit Hinterreifen, deren Breite einem Sportwagen gut zu Gesicht stehen würde, und die bis auf den Rahmen sowie Vorder- und Hinterrad nur wenig mit einem klassischen Straßenmotorrad zu tun haben.


Aykut – ein Meister der Costum Bikes (Fotos: Martin Kalb)


In handwerklicher Perfektion hat der 56-jährige Aykut Tataroglu diese motorisierten Unikate geschaffen. „Es sind Kunstwerke, meine Ideen, meine Emotionen in Stahl“, sagt er, und man spürt in jedem Wort, hier ist einer, der seinen Lebenstraum, seine Leidenschaft lebt – und dies seit fast drei Jahrzehnten. Geboren in Istanbul kam Aykut (wie er genannt werden will) mit seinen Eltern nach Deutschland und wuchs in Schlaitdorf im Schönbuch am Rande des Landkreises Esslingen auf: „Mit sieben Jahren waren in der Autowerkstatt meines Vaters zum ersten Mal meine Arme bereits voll mit Motorenöl.“

Mit einer Ausbildung zum Maschinenschlosser erlernte der Liebhaber schwerer Motorräder die handwerklichen Fähigkeiten, um seinen Traum zu verwirklichen. „Ich wollte schon immer eine Harley“, erinnert er sich an seine Anfänge. Doch sein Traum war kostspielig, also baute er sich als 27-Jähriger seine Maschine im Keller aus zusammengesammeltem Motor, Rahmen und Getriebe. „Es kam mir entgegen, dass ich vom Sondermaschinenbau komme“, erklärt er. „Bestimmt ein Jahr habe ich an meiner ersten Maschine gebaut“, sagt Aykut, und diese ist auch – neben anderen – im Showroom im Bietigheimer Bigpark zu sehen. Das Besondere daran: Die heute 300er-Walzen auf der Hinterachse gab es damals noch gar nicht, also hat er einfach einen Autoreifen auf seine bereits damals selbst hergestellten Speichen-Felge aufgezogen.

Apropos Felgen. Heute kennzeichnen die Costum Bikes von Aykut unter anderem seine patentrechtlich geschützten 20-Speichen-Räder aus zwölf Millimeter starken Titanstangen. Wie er fachkundig erklärt, ist es wichtig, dass trotz der schieren Kraft, die seine Maschinen auf die Straße bringen, die Felgen besonders leicht sind, denn durch den physikalischen Kreiseleffekt, werde es bei schweren Felgen immer schwerer das Bike in die Kurven zu lenken. „Es ist wie mit meinen Speichen, weniger ist mehr“, sagt der 56-Jährige mit Blick auf seine Firmenphilosophie. Bevor er im März 2017 seinen Unternehmenssitz auf Anregung der befreundeten Bigpark-Geschäftsführer Jens Lück und Hartmut Rieger nach Bietigheim-Bissingen verlegte, betrieb er 21 Jahre lang seine Werkstatt in Neuffen, bewusst mit kleiner Belegschaft. „Ich habe in der Vergangenheit viele Kollegen erlebt, die schnell expandierten – und die es heute nicht mehr gibt“, sagt Aykut.

Natürlich erfüllt der sympathische 56-Jährige alle Klischees eines „Harley-Schraubers“: Oberarme, die von viel Hanteltraining erzählen könnten, flächige Tattoos, zweigeteilter Kinnbart, der zu Zöpfchen geflochten ist und Hände, die Schraubstöcken gleichen. Doch wenn Aykut von seinen Motorrädern erzählt, kann er seine Leidenschaft nicht mehr zügeln. Seine Costum Bikes entstehen im Kopf, 70 Prozent aller Teile werden von ihm handgemacht, ohne Zeichnung, sagt er: „Der Kunde, der zu mir kommt, will meinen Stil haben. Da entsteht ein Vertrauensverhältnis und später in der Regel eine Freundschaft.“ Bis man ein Motorrad von „A.T. American Cycles“ besitzen darf, muss man geduldig sein, „wer heute bestellt, muss rund eineinhalb Jahre warten“, erklärt Aykut. So lange dauert es, bis etwa aus einem 1979er-Harley-Davidson-Rahmen, der als Basis für eine Neuproduktion dient, zusammen mit einem neuen Super-Stock-Motor ein A.T. Cycle wird.

Die Bikes bestechen natürlich durch ihre schiere Kraft, wie etwa seine „Stage III“, die er 2015 in rund 5000 Stunden gebaut hat: zwei Zylinder mit 1850 Kubikzentimeter Hubraum, mit Kompressorladung, 220 PS und ein Drehmoment von knapp 220 Newtonmeter. Den besonderen Charme erhalten sie aber durch viel auf Hochglanz polierten Edelstahl, etwa an der Hinterrad-Schwinge, die er aus einer zwei Quadratmeter großen Blechtafel formt und schweißt, aber auch durch filigrane Details bei Scheinwerfern und Rücklicht. Diese haben nicht nur die Form eines Tropfens, sondern laufen in einer geschwungenen Spitze aus. Entscheidend für Aykut ist immer, dass alle seine Motorräder eine Straßenzulassung haben: „Das Bike muss fahrbar sein, und man muss einen Stil haben, sonst kriegst du einen ,Wolpertinger‘ zusammen.“

In seinem Büro beweisen 19 Pokale mit Erst- und Bestpreisen aus vier Kontinenten die internationale Anerkennung des schwäbischen Tüftlers mit türkischen Wurzeln. Mit seiner „Stage III“ wurde er unter anderem zu einer Bike-Show nach Abu Dhabi eingeladen, besonders stolz ist er aber auf ein besonderes Privileg: 2018 feierte Harley Davidson das 115-jährige Firmenbestehen mit nur zwei Events, Ende August am Unternehmenssitz in Milwaukee und im Juli in Prag. Direkt aus der Harley-Davidson-Zentrale flatterte eine persönliche Einladung für Aykut in seinen Briefkasten, damit er in Prag seine „Stage III“ als eines von nur weltweit 41 ausgewählten Costum Bikes auf einem Podest bei der Geburtstagsfeier präsentieren konnte.

Ein Schwâb en dr rheinischen Bütt

Die erste Kostümsitzung der Karnevalsgesellschaft Schwarz-Gold Baudobriga in Boppard am Mittelrhein war am Samstag in der ausverkauften Stadthalle für den Schorsch zum vierten Mal ein wunderbares Erlebnis. Als erster Büttebredner konnte er als Schwäbischer Landbote den Oberen so richtig in scharfen Reimen die Leviten lesen -natürlich mit schwäbischem Zungenschlag. Der Lohn? Viel, viel Beifall und zwei güldene Karnevalsorden. Nächsten Samstag folgt wieder vor ausverkauftem Haus der zweite Auftritt. Helau!

Etwas andere Weihnachtsgrüße

Jetzt, kurz vor Weihnachten ist es natürlich Zeit inne zu halten, und sich darüber zu freuen, was mit dem ersten Schwäbischen  Lieder- und Geschichtenhaus erreicht wurde – ein Ort der Kultur, der Begegnung, des Austausches und der Freude. Jetzt ist aber auch der Zeitpunkt gekommen, über den schwäbischen Tellerrand hinaus zu schauen und nachzudenken, darüber was war und was kommt. Und dies hat Alexander Gerst, der Künzelsauer Weltraumfahrer und Prachtkerle aus dem Ländle, auf bemerkenswerte Weise in der ISS, hoch über unserem wunderbaren blauen Planet gemacht. Mehr als Alexander Gerst sagt, bleibt vor Weihnachten und zum Jahresende 2018 nicht zu sagen:

Euere Wünsche an das Cafe-Bricklebrit

Liabe Freind,

manchmal sind wir doch ein wenig ratlos. Gerade mit Kabarett-Künstlern auf der Bühne onderm Balka haben wir uns in der Vergangenheit doch oft ein wenig schwer getan, denn das Interesse der Publikums daran war eben gering. Da die bekannten Kabarettisten oft ene weite Anfahrt ins Cafe-Bricklebrit auf sich nehmen, ist es natürlich wichtig, genügend zahlende Zuschauer zu haben, damit sich deren Aufwand auch finanziell ein wenig lohnt.

Wir wollen jetzt einfach mal wissen, wie Ihr unser Programm einschätzt und haben eine kleine Umfrage vorbereitet.

Programmwünsche für das Cafe-Bricklebrit
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Vielen Dank dafür, dass Du uns mit Deiner Abstimmung bei der Weiterentwicklung des Schwäbischen Lieder- und Geschichtenhaus unterstützt.

Gitarrenkurs im Cafe-Bricklebrit

Das Cafe-Bricklebrit veranstaltet einen Gitarrenkurs für Einsteiger mit Tobias Seyb. Der Kurs steht jedermann offen (Mindestalter ab zwölf Jahre) und und ist sowohl zum Einstieg als auch zum Auffrischen eingerosteter Kenntnisse geeignet. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich.

Zum Inhalt des Kurses:

  • Stimmen der Gitarre
  • Einfache Griffe
  • Zupfen und Schlagen
  • Songbegleitung
  • Grundlagen für das Melodiespiel nach Noten

Der Gitarrenkurs umfasst 8 Einheiten à 45 Minuten. Die Kursgebühr beträgt 75.-


Der Kurs findet donnerstags um 20.15 Uhr im Cafe-Bricklebrit statt. Beginn ist am 15. November. Die weiteren Abende finden wöchentlich mit Ausnahme der Schulferien statt. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn beschränkt. Unterlagen (Liedblätter etc.) werden gestellt. Mitzubringen sind Schreibzeug und eine spielbereite Gitarre. Tobias Seyv berät gerne bei Bedarf kostenlos beim Kauf von Instrumenten und Zubehör. Bitte setzt Euch rechtzeitig vor Beginn mit ihm in Verbindung.


Weitere Informationen direkt bei Tobias Seyb, Telefon  (07143) 93915, E-Mail: alpha@maj7.de  oder im Cafe-Bricklebrit.