Dr Schorsch vrzählt vom 6. August 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Salad soll scheint’s gsond sei. Osennig viel Vitaminla dät mr drmit en sich nei schauffle ond des dät oim guat. Dr Schorsch macht gelegentlich dr Salad richtig krank. Noi, net dr übliche Blatt-, Kraut, Rettich- Gelrüba-, Ackr- odr gar Grombiera-Salad, abr dr Salad, wo en dr Mittagspaus’ mit gröschtr Passion von ganz genaue Mitmenscha an dr Salad-Thek’ ausgwählt werdet. „Bei mir kennet se älles nehme, abr koin Rettich, koin Rucola, koin Grüna ond koine Körnr“, des dät jâ no ganga. Wenn abr „vier Stroife Paprika, anderthalb Blättle Grüna, oi Bürzele Ackersalad, a Teelöffele voll Grmierasalad, fenf Körnle; machet’se mr Yoghurt-Dressung driebr – halt, noi, doch liabe Essig-Öl“, bestellt wird, na schlägt sich des am Schorsch uff dr empfendliche Maga. Mit dem gsonda Salat isch’s nâ für ihn vorbei. A Lebrkäs-Weckle mit Sempf, des isch au gsond.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 30. Juli 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Jâ, des gibt’s wirklich no. Dr tradidionelle Schtammtisch em Flecka. Dâ hocketse, dia Kerle, wo sich gegaseitig di Weltpolitik erkläret, wo älle wichtige philosophische Frâge umfänglich ond mit dr Lebenserfahrong en dr Summe von mehrere hondert Jâhr diskutiert werdet. Ond je schpätr der Âbend wird, ond je dickr dr Rotwei’, om so tiefschürfendr wird dia redselig Rond’ am Schtammtisch. Späteschtens wenn dr Uhrazeigr übr zwölfe naus gâht, nâ isch mr sich einig, so gâht’s mit dr Türkei net weitr, bei de Olymische Schpiel send sowieso älle doppt (bis uff onsere Buba ond Mädle) – ond dia sommerlich’Hitz’, dia hält koi Sau aus. Recht zfrieda ganget dia Schtammtischbrüdr fascht scho en dr Morgaschtond aueinander. Zufrieda, weil se dia große Menschheitsfrâge eigentlich glöst hend, ond weil mr sich drhoim net mit so Kloinigkeita beschäftiga muss, wia etwa wia hoch des Haushaltsgeld sei sott ond für was mr’s ausgiebt, wo mr en Urlaub nâfahrt odr was mr für a Wohnzemmr-Schäslo kauft. Für solche Kloinigkoita hen se ihre Fraua.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 23. Juli 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Wenn en dr Trulla gfeiert wird, nâ richtig. Dia Fischer’s lasset feine Veschperla ond labende Erfrischonga ufftischa, dâ bieget sich fascht scho dia sprichwörtliche Tisch. Ond deshalb kommet au gern dia Honoratiora zu Hauf’, so wia bei dr Eröffnung von de „Hoiße Ofa“ am Freitag gega zehne. Bloß dia Gaschtfreundschaft von de Familia Fischer, dia hât sich die Feschtgemeinschaft herb vrdiena müssa. D’Sonn’ hât nondrbrägelt wia narret, ond dâ war’s nâ gut, dass sich dia Gaschtgebr en ihrer Begrüßong wohltuend kurz ghalten henn. Andre Grußwortschwätzer henn abr koi große Rücksicht uff di schwitzende, ond ennerlich stöhnende Zuhörer en dr pralla Sonn’ gnomma. Wia hât a erfahrenr kommunalpolitischer Fahrensmann gesagt? „Mr freut sich übr jed’s Wort, wo net gsagt wird.“

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 16. Juli 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Heut’ fällt’s sogar am Schorsch schwer, heiter mit seinr bodaständigr Sichtweis’ übr di schwäbische Welt zu fabuliera. Net bloß en Frankreich, au hier en dr württembergischa Provinz send mir sprâchlos übr so viel menschavrachtenda Brutalität mit dera oglaublich viel Leid em französicha Nizza entschtanda isch. Was muss en so oim vorganga, der mit ma Laschtwaga bewusst uff seim fascht zwei Kilometr langa Weg direkt uff fröhlich feiernde Menscha druff zua fährt, mit dem Willa, ehne des Leba zom rauba? Was bsonders nâchdenklich macht isch, es hât niemand uff dr Welt a Idee, wia mr so ebbes vrhendra ond wia mr des mittlalterliche Denka aus dene vrblendete Schädel nausbrenga kâ. Ond es isch net zom glaube, es werdet en nächschtr Zeit wenigr, wo aus ideologische Gründ’ zom Mördr werdet.

Grad deshalb a guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 2. Juli 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Älle send mr heut’ wia elektrifiziert. Onsre Buabe kicket gega d’Italiener, ond natürlich gwennat se au. Net bloß weil mir gegen dia Vrteidigongskünschtlr vom Stiefl no ebbes zom guat macha henn. Dr Grond steckt no viel, viel tiefr. Dia italienische Gschichtsfälschr behauptet ja, onsre schwäbische Maultascha dätet von ihre lächerliche Ravioli abschtamma. Ovrschämt isch des. An andrer Schtell hât dr Schorsch des jâ schomâl ganz genau widrlegt. Bloß heut soviel: Mir brauchet koi Tomate- odr Schenka-Sahne-Soß, onsere Maultascha kriaget ihrn Wohlgschmack von ihrm gehaltvolla Innaleba. Baschta.

Weils bei onsre Deutschland-Kickr Gott sei Dank etliche Buabe gibt, wo schwäbische Wurzla henn odr wenigschtens etliche Jâhr bei ons glebt henn, ja genau dârom isch dr Schorsch felsafescht drvo übrzeugt: Mir schicket dia Kerle en ihre blaue Hemadla heut’ Âbend hoim, nâ kennet se dort en ihre Tellr mit Ravioli, Tortelini odr Spaghetti neiheula.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 25. Juni 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Heidenei, jetzt mauret sich dia Engländr doch tatsächlich uff ihrer Insel ei. Eigentlich muss des ons Schwâbe net kratze, bloss für onser Europa hât’ scho arge Auswirkonga. Es isch doch so: Em europäischa Parlament hend dia Amtssprocha von älle Nationa dr gleiche Stellawert. Jetzt fallet also die Engländr künftig weg, ond vielleicht bleibet die Nordirländer ond dia Schotte bei dr Stang. Des hoißt nâ, englisch gibt’s nemme, drfür Gälisch ond Lowland Scots wia au Schottisch-Gälisch.

Wenn des kommt, nâ schlägt des Schtöndle für ons Schwaba. Mir send mit Daimler, Bosch, Hugo Boss, dr Dürr AG, ZF odr Porsche, om bloss a paar wenige zom nenna, jâ scho ebbes arg Bsonders en dr EU. Ond deshalb will dr Schorsch scho mâl vorsichtshalbr en Richtung Europaparlament dia berechtigt Forderung schtella, künftig sott dort au obedengt Schwäbisch gschwätzt werda. Wenn’s net oifach uff dem Weg gâht, nâ sotta mr mâl übr a Petitio nâchdenka.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 18. Juni 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Bloss zwoi Thema treibet d’Leut’ zurzeit om. Natürlich send’s dia Kicker en Frankreich, von dene dia meischte Meischtr von Europa werda wöllat. Obwohl mr von onsere Kicker, nâch dene ihr’m Gschtolppere gega di Pola, grad em Schturm no meh’ erwarta kâ, dass se s’Messer zwischa de Zähn’ henn, isch dr Schorsch felsafescht drvo übrzeugt: Mir werdet au Europameischtr. A bissle därf mr sich au gehässig d’Händla reiba, wenn mir uff onsere nach Nâchbr em Süda glotzt, dia vielleicht recht schnell wiedr hoim fahret. Des isch abr au koi Wondr. Wenn mr en ra Mannschaft zwoi Kerle hât, dia’s mit nâbrâcht henn, dass onsr ruhmreichr VfB jetzt nemma erschtklassig isch, nâ braucht mir sich au nett wondra, wenn’s dia en ihrer öschterreichischa Nationalmannschaft net nâbrengat.

Was ons no omtreibt, des isch natürlich s’Wetter. S’regnet wia aus Kübl ond mr woiß scho gar nemme, wia di Sonn’ hendr dene graue, dicke, fette Wolka aussieht. Dr Schorsch hât des Gfühl, s’wachset ehm scho Schwemmhäut zwischa de Zeha. Ond des blöde Wettr schlägt sich direkt uff’s Gmüat. Mr wird ganz schwermütig – ohne d’Sonn’. Entwedr sott mr jetzt sich ondr Sonnabank lega, odr mit viel, viel Schoklad’ für die notwendige Glückshormon’ sorga.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vrzählt vom 11. Juni 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Jetzt isch’s endlich losganga ond dia Vorfreid uff’s Schpiel am Sonntich von onsere Kicker mit dene vier Schternla uff em Sporthemedle isch riesagroß. Bloß onsere schwäbische Schwestra ond Brüdr aus dem Großherzogtum Baden hend sich’s jetzt mit em Schorsch abr âschtändig vrscherzt. En Karlsruh’ gibt’s nämlich a Inschtitut für Technologie (KIT) ond dort henn se wohl nex anders zom doa ond a Vorhersag-Software baschtelt für di Europamoischtrschaft. Ond was isch drbei rauskomma? Mit ra Wahrscheinlichkeit von 94,3 Prozent übrstehn onsere Kicker di Gruppaphas’ ond kommet ens Achtlfinale. Bloß werdet mir scheint’s, wie dia Professora em Badischa berechnet henn, net Europamoischter. Grad amol a Zeah-Prozent-Chance kriaget mr aus Karlsruh’. Frankreich (34,4 Prozent), Spanien (17,5) ond England (11,3) send dânach di Favorita.

Des isch jâ oifach lächerlich. Natürlich werdet mir Europamoischtr. Worom? Des braucht mr net erklära, des schpürt mr. Ond außerdem hât dr Sohn vom Schorsch extra a naglneue Deutschland-Fahn’ kauft – desmâl sogar mit’m Bundesadler druff – ond am sechs Metr hocha Fâhnamaschte im Vorgarta nuffzoga. Dâmit send mr beschtens für des Turnier vorbereitet.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega

Dr Schorsch vom 4. Juni 2016

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Wenn mr a bekennendr Schwâb isch, nâ sott mr sich au außerhalb von onserm Sprâchraum zu seine Wurzla bekenna. Des isch net emmer ganz oifach, abr s’gâht. So wisset se entzwischa au em bayrischa Allgäu, was Wecka send, weil, wenn mr drei Tag hendranandr en dr Bäckerei dort Wecka vrlangt, nâ kriegt mr am vierte Tag dort au Wecka ond koine Semmeln. Als bekennendr Schwâb, wo entzwischa au a bissle als solchr en dr Öffentlichkeit wahrgnomma wird, kommt’s vor, dass mr von seine Brüdr ond Schweschtra em schwäbischen Geischt emmr wiedr uff’d Prob’ geschtellt ond au gern vrbessert wird. Ondr andrem schtâht di Frâg em Raum, därf mr als Schwâb „Tschüss“ sage, ond isch es vrpflichtend, des schwäbische „Ade“ zom vrwenda. Dr Schorsch isch dr Übrzeugong, onser Dialekt isch a Schprâch, di sich durchaus weitrentwickla muss. Ond au weil’s em leicht fällt ond es a schön’s Wörtle isch, duat dr Schorsch weiter „Tschüss“ sage. Au dr Hinweis, mr dät als Schwâb koin „Schweizer Wurstsalat“ (mit Schinkawurscht, Fleischwurscht oder Leberkäs ond Käs), sondern an „Schwäbischa“ (mit Schinkawurscht, Fleischwurscht oder Leberkäs ond Schwarzwurscht) veschpra, des ignoriert dr Schorsch, weil der nämlich – mr muas es geschteha – koi Schwarzwurscht mâg. Was em Schwäbischa durchaus als Makel gilt. Des sagt dr Schorsch abr jetzt nemme, sondern er hât den Vorschlag vom ma guata Freind beherzigt: „Sag doch oifach, Du hasch’s mit dr Galla ond vrträg’sch deshalb koi Schwarzwurscht.“

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega