Archiv der Kategorie: 1. Viel los im Bricklebrit

Nr. 265 Dr Schorsch vrzählt vom 20. Februar 2021

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Vrordnonga, dia kennat mr jâ zur Genüge en dene Zeita. S’wird ons gsagt was mr dürfat, odr besser was mr net dürfat. Abr jetzt gibt’s oine, di gfällt sogar em Schorsch. So dürfat en Oberammergau dia Männr ihre Bärt’ nemme wegrasiera. Dr Grond? Em nächste Jâhr sollet jetzt endlich dia zwoi Mâl vrschobene Passionsspiele stattfinda, ond dâ drzua brauchet se an Haufa Männr mit lange Rauschebärt. Vielleicht sott dr Schorsch jetzt dort nâ ens Bayrische ziage, weil dr Bart für an Christusdarstellr hât jâ scho seit viele Jâhr, ond er hät somit em vorauseilanda Gehorsam scho älles richtig gmacht.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.

Nr. 264 Dr Schorsch vrzählt vom 13. Februar 2021

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Was isch eigentlich aus dem sprichwörtlicha Volk von de Dichtr ond Denka worda? Di Frâg treibt dr Schorsch om, weil er sich übrlegt, was für d’Leut’ bsondrs wichtig isch. Em letzschta Jâhr hât’s tatsächlich mit’m Horta von Klopapier âgfanga ond hât sich gesteigert mit dr Hefe, mit Mehl ond mit Nudla. Also guat, Nudla, des kâ mr noch verstanda. Jetzt send’s also d’Frisürla, als wia’s nex wichtigrs wia an saubr gstutzta Grend ond scheene ondulierte Dauerwella geba dät. Am Schorsch dätat dâ scho no a baar andre Sache eifalla, dia mr jetzt braucht. Uff jeden Fall isch jetzt sichergestellt, dass d’Leut’ am 14. März perfekt frisiert ihr Kreuzle uff’m (Brief) -Wahlzettel macha könnat.

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.

Nr. 263 Dr Schorsch vrzählt vom 6. Februar 2021

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Mr därf mit Fug ond Recht behaupta, an ons Schwâbe isch so manchr Philosof vrlora ganga, weil für fascht jede Lebenslag’ hend mir dr passende Spruch’ parat. „A halbr Balla isch glatt nausgschmissas Geld“, worom grad der Spruch am Schorsch als erst’s einfällt, des kâ sich wohl en dene Zeita jedr selbr raussuacha, ond irgendwia ghert dâ drzua: „A Schdeggapferd frissd meh wia vier Gäul“.

Bassiert jâ grad so viel, dass mr oifach erkenna muas: „Äll Dag gibts äbbas Neus, abbr selda äbbas Guads.“ Weil dia Fasnet jetzt langsam (normalrweis’) zom Höheponkt kommt, ond nâ au rom isch ond mr sich so langsam so mit dr Fastazeit uff Ostra vorbereitet: „Ällas isch bloß a Weile rechtd, hât dr Pfarrer gsagd ond an Oschtra d‘Chrischbaum aus dr Kirch do.“

Dass oin zurzeit bloss oinr bsucha därf, des hend onsere Altvordere scho lang für ebbes Guats ghalta: „A Bsuach macht zwoimol Freud: wennr kommt ond wennr wiedr gâht“, wobei „An Onkel, wo was mitbrengt, isch bessr wia a Tante, wo Klavier spielt.“ Jetzt isch Zeit, zom uffhöra, denkt sich dr Schorsch, weil „Äbbes Domms isch schnell rausgschwätzt.“

A guate Woch’ ond em Herrgott sein Sega.

Nr. 262 Dr Schorsch vrzählt vom 30. Januar 2021

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Digital, des isch zurzeit des älles omfassende Zaubrwort. Künschtler vrsuachet mit „Online-Streams“ zwar net am Leba, abr immerhin en Erinnerong zom bleiba, ganze Ratssitzonga fendet am Computrbildschirm statt, Veroismitgliedr treffet sich entzwischen „digital“ ond au dia Kirche vrsuchet sich mit ma elektronischa Hallelujah. Was soll dr Schorsch sâge? S’richtige Leba, des dät eigentlich anders ausseha, sofern mr sich nâch fast oim Jâhr no dra donkl erinnert. Ond jetzt probiert se au no dr Fasching in dr digitale Variante, indem se alte Uffzeichnonga von Kostümsitzonga als Fasnetsersatz oim vorsetzat. Des kâ net funktioniera, weil Fasnet net bloss Brauchtum isch, sondern au emmer ganz aktuell „durch dr Kakao ziaga“ von dem, was em letztsche Jâhr so älles passiert isch. Vor ällem isch Fasnet ganz viel Zsammastanda (au em übrtragene Sinn), Omarme ond Tanza. Was bleibt 2021? Ganz viel Fasnetsküchle.

Ein glückseliges Weihnachtsfest


Der Vorstand des Bricklebrit e.V. will sich mit diesem Weihnachtsbrief dafür bedanken, dass unsere Mitglieder, Unterstützer, Fans, aber auch die Gemeinde Erigheim mit Bürgermeister Rainer Schäuffele an der Spitze den gemeinsamen, durchaus schwierigen Weg der Bricklebrit-Familie mitgegangen sind, und so unsere Leidenschaft mittragen– anderen mit Kultur eine gute Zeit zu ermöglichen und selbst kreativ zu werden. Ja, wir haben uns viel vorgenommen für dieses Jahr, und nur wenig war uns erlaubt. Und dennoch erinneren wir uns gerne an unser großes Open-Air, eine Veranstaltung, die wir in kurzer Zeit gestemmt haben und mit der wir vielen eine Freude machen konnten – und mit der wir in unserer neuen Heimatgemeinde Erligheim angekommen sind und wir bewiesen haben, dass wir mutig und ideenreich sind. Auch unser Clubraum im Alten Rathaus hat sich in nur wenigen Abenden, die möglich waren, so entwickelt, wie wir es uns gewünscht haben, als gemütlicher Vereinstreffpunkt zum Austausch und gegenseitigen Befruchten, oder einfach nur zum Schwätzen und Genießen.
Nicht zuletzt hat sich unser Bricklebrit-Radio (durch das hervorragende Engagement von Dieter Bröckel) aus einer Idee, zu einem Fixpunkt unserer Vereinsarbeit entwickelt, und das  in diesen Zeiten der kulturellen Einschränkungen unser Bricklebrit letztendlich in der Außendarstellung am Leben hält. Auch unsere Vereins-Homepage hat sich in diesen Zeiten prächtig entwickelt: inzwischen mit knapp 100.000 Besuchern und mit mehr als 1,3 Millionen Seitenaufrufen.

 

Wir können also festhalten, unser Bricklebrit lebt, und dies ist mehr als im Jahr 2020 zu erwarten war, auch wenn man einen Blick auf andere (befreundete) Kulturvereine und -einrichtungen in unserem Umfeld schaut. Das alles ist nicht selbstverständlich, und es macht uns zuversichtlich.

Vereinsvorstand und Mitglieder hoffen nun, dass wir im März 2021 mit unserem „Kulturerwachen im Dorf“ wieder aktiv werden können. Trösten wir uns auf jeden Fall über die Weihnachtsfeiertage mit der ersten Schwaben-Hitparade, die Dieter Bröckel für uns „on Air“ im Bricklebrit-Radio bringen wird.

Nr. 259 Dr Schorsch vrzählt vom 19. Dezember 2020

Dr Schorsch vrzählt seit 21. Februar 2015 jeden Samschtich en der Bietigheimer, Sachsenheimer, Bönnigheimer Zeitung.

Zom erschta Mâl en seim Leba isch dr Schorsch sprachlos, weil diesmâl muass’r am Heiliga Âbend drhoim hocka. Ach wia hâtr’s sich no am Montag gfreit, wia’r sich für dr Heilig-Âbend-Gottesdienst uff em Schlosshof âgmeldet hât, ond au glei dui Bestädigong kriagt hât, dass’r dabei sei därf. Jetzt isch am Donnerstich dia Bestätigong wiedr zrückgnomma worda, weil der Kirchagemeindrat en ra außrordentlicha Sitzong beschlossa hât, dia Gottesdienst an Weihnachta abzomsaga. Mr häb sich di Entscheidung net leicht gmacht, so hoißt’s, abr mr wöllt die rechtliche Vrodnonga net voll ausschöpfa, sondern mr dät „unsere Verantwortung für die zu erwartenden Besucher unserer Gottesdienste sehen müssen“. Mr könnt ja dr Heilig-Abend-Gottesdienst em „Livestream“ uff em Computr âglotza. Für manche Alte, für dia, wer woiß des vielleicht s’letztsche Weihnachta sei kâ, isch des bestemmt a Trost. Vielleicht kriagat se jâ jetzt so a Computerle von ihre Liabste ondr dr Christbaum glegt ond jemand duat’s bediena. Für dr Schorsch wird’s koi seligr Weihnachtsâbend, ond er stellt dia Frag’, welches Menschabild henn se, dass se Leut’ vor sich selbr schütza wellet, ond letztendlich fragt sich dr Schorsch wo isch eigentlich – grad an Weihnachta, wo mr d’Geburt vom onserm Heiland feirat – des sprichwörtliche Gottvertraua blieba.

A hoffentlich gute Woch’ ond em Herrgott sein Sega.